Heute möchte ich mit euch über meine Erfahrungen zu Frugalismus und Vermögensaufbau nach ca. 3 jahren als Frugalist sprechen. Aus meiner Sicht kann man vieles Lernen, wenn man sich mit seinen Finanzen beschäftigt und seinen Konsum hinterfragt. Daher seid gespannt auf meine 7 Erfahrungen zu Frugalismus!
Inhaltsverzeichnis
- 1. Geld schafft Freiheit, schlechter Konsum raubt Glück
- 2. Erlebnisse sind wichtiger als Dinge
- 3. Frugalismus fördert Selbstverantwortung und Eigenständigkeit
- 4. Frugalismus fördert Selbstbewusstsein, Gelassenheit und Glück
- 5. Frugalismus darf kein Geiz werden
- 6. Konzentration auf deine wesentlichen Geldfresser
- 7. Fokus auf deine Einnahmen anstatt Ausgaben
Auf meiner Website könnt ihr ein bisschen mehr über meinen Hintergrund und meine Ziele erfahren. Hier legen wir direkt los mit den 7 Punkten und Erfahrungen zu Frugalismus, die ich aus 3 Jahren als Frugalist gelernt habe:
1. Erfahrung zu Frugalismus: Geld schafft Freiheit, schlechter Konsum raubt Glück
Durch Frugalismus hat sich mein Verständnis von Zeit und Geld verändert. Ich nehme Geld und Zeit heute anders und bewusster wahr als früher. Und zwar sehe ich Geld indirekt als erarbeitete, freie, selbstbestimmte Zeit an. Und freie Zeit, die ich nach meinen Wünschen & Vorstellungen nutzen kann, ist mein höchstes Gut, das Wichtigste das ich habe und das, was mich am glücklichsten macht.
Ich sehe das so: Mein heute gespartes und investiertes Geld wird mir in 10-20 Jahren nahezu komplette Selbstbestimmung und Optionsfreiheit verschaffen. Dieses Verständnis finde ich persönlich sehr wichtig – denn umgekehrt gesehen raubt mir jede unnötige Ausgabe, aus meiner Sicht zumindest, freie & selbstbestimmte Zeit. Wenn ich also an den Dingen Geld spare, die mir heute nicht wirklich wichtig sind, erlange ich mehr freie, selbst bestimmte Zeit in der Zukunft. Geld ist also ein Werkzeug, welches ich in freie Zeit umtauschen kann.
Daraus ergibt sich ein simples Motto: Unnötiger Konsum raubt mir Glück und freie Lebenszeit. Oder positiv ausgedrückt: Bewusster Konsum schenkt mir mit jedem Tag mehr Glück und freie Lebenszeit.
2. Erfahrung zu Frugalismus: Erlebnisse sind wichtiger als Dinge
Ich denke diesen Spruch kannst du sicher bestätigen – man denke nur an Jochen Schweizer’s Business. Aber es ist einfach Wahres dran:
Du erinnerst dich doch meist eher an die Erlebnisse und Erfahrungen sowie die Zeit mit Freunden und Familie, in welchen du glücklich warst. Diese Momente zählen im Rückblick am meisten. Und dabei ist es oft nicht wichtig, welche Dinge du besessen hast, sondern wie du die freie, selbstbestimmte Zeit genutzt hast.
War eine Party mit deinen besten Freunden besser oder schlechter, weil Ihr diese in der heruntergekommenen Studentenbude, in einer Urlaubs-Luxus-Villa, am Lagerfeuer beim Campen oder in einem Club in der Stadt gefeiert habt? Oder ist es dir heute wirklich noch wichtig, welche Sport-Schuhe & Sportklamotten du hattest? Das gleiche spielt sich dann als Berufstätiger bzw. älterer Mensch einfach in ein paar Nummern größer ab: Braucht man ein teures Auto? Braucht man ein riesiges Haus? Muss man immer mit All-Inclusive in den Urlaub?
Meiner Meinung nach sind diese materiellen Dinge im Rückblick nicht wichtig, mich stört dieser Geltungsdrang oft sogar. Im Endeffekt ist doch etwas anderes viel wichtiger: Es zählt die Zeit und was wir daraus machen, und nicht welche Dinge wir dabei besitzen! Und eine gute Zeit zu erleben muss nicht immer teuer sein!
Aber es gilt auch hier, auf Punkt 1. zu achten: Du brauchst die freie Zeit für deine Erlebnisse! Und wenn du deine Ausgaben stark reduzieren kannst, gewinnst du langfristig viele Jahre an Zeit für genau diese Erlebnisse. Zusätzlich hast Du das entsprechende Kleingeld, um deinen Erlebnissen nochmals einen kleinen Anstoß zu geben! Außerdem musst du mal ausprobieren, wie gut es tut sich von alten unnötigen Dingen zu trennen – allein das macht manchmal schon den Kopf frei, wenn man nicht immer wieder über veraltete Dinge stolpert, die man gar nicht mehr braucht oder vielleicht nie genutzt hat.
3. Erfahrung zu Frugalismus: Frugalismus fördert Selbstverantwortung und Eigenständigkeit
Wenn du dich mit dem Thema Frugalismus beschäftigst, beschäftigst du dich automatisch auch irgendwann mit deinen Finanzen und deiner Geldanlage.
Du wirst am Anfang vor allem deine Einnahmen und Ausgaben sichten und verstehen, wofür du viel Geld ausgibst. Anschließend wirst du dich aber auch damit beschäftigen, wie dein Geld angelegt ist. Das fördert Selbstverantwortung und Eigenständigkeit in den eigenen Finanzen, da du bewusster Entscheidungen darüber triffst, wie viel Geld du sparst und wie du dieses Geld anlegst.
Du nimmst also deine Finanzen und damit auch deine finanzielle Zukunft selbst in die Hand, wovon du langfristig sehr stark profitieren wirst!
4. Erfahrung zu Frugalismus: Frugalismus fördert Selbstbewusstsein, Gelassenheit und Glück
Ich habe bei mir einige Veränderungen mit dem Vermögensaufbau in Kombination mit Frugalismus festgestellt. Mit jedem Monat hat meine gefühlte und reale finanzielle Sicherheit zugenommen, und Sie nimmt immer noch weiter zu.Diese zunehmende finanzielle Sicherheit fördert zumindest bei mir indirekt auch das Selbstbewusstsein und die Gelassenheit im Alltag und festigt den Charakter. Diese Sicherheit im Hinterkopf hilft mir zum Beispiel im Beruf meine Meinung zu vertreten, da ich kaum finanzielle Verpflichtungen habe und damit auch weniger Angst vor finanziellen und beruflichen Konsequenzen habe.
Gleichzeitig bekomme ich zum Beispiel beim Konsum irgendwie kaum mehr das Gefühl, auf etwas zu verzichten zu müssen. Ich vermute das kommt daher, dass ich mir mittlerweile (fast) alles was ich interessant und erstrebenswert finde, leisten könnte, wenn ich wollte. Diese Gewissheit verschafft zumindest mir unglaubliche Gelassenheit. Auch in unsicheren Zeiten, wie zum Beispiel der Corona-Krise, habe ich das Gefühl, dass diese finanzielle Sicherheit die Gelassenheit und das Selbstbewusstsein fördern und damit auch das „glücklich“ sein unterstützt. Und darum geht es uns ja eigentlich allen.
Ich habe aber auch noch drei wichtige Kritik-Punkte gelernt, die ich dem ein oder anderen Frugalismus-Interessierten als Anreiz mitgeben möchte:
5. Erfahrung zu Frugalismus: Frugalismus darf kein Geiz werden
Ich sehe es sehr kritisch, überall noch den letzten Euro sparen zu wollen. Gerade am Anfang ist man verleitet, wenn man Frugalismus ausprobiert, etwas über die Stränge zu schlagen und möglichst viel zu sparen, egal um was es geht. Aber ich verstehe Frugalismus mittlerweile nicht mehr so, dass man in jedem Lebensbereich maximal spart und absolut asketisch und enthaltsam lebt, oder dass man nur eine bestimmte Summe im Monat ausgibt. Dafür sind ja die sozialen, beruflichen und familiären Lebensumstände und Ziele von jedem einfach sehr unterschiedlich. Und außerdem kann das auch dem sozialen Leben schaden, wenn man immer nur auf den letzten Euro schaut.
Mein Verständnis von Frugalismus ist daher, dass es primär um bewussten, reduzierten Konsum geht und dass man sich auf die Dinge und vor allem Erlebnisse konzentriert, die einen langfristig glücklicher machen, wie zum Beispiel Grillen mit den Freunden, tolle Ausflüge oder das Feierabendbier am See. Dadurch sind meine Ausgaben zwar um ca. 200€ im Monat gestiegen im Vergleich zum letzten Jahr, aber ich fühle mich wohler damit: Ich verbringe viel Zeit zuhause und möchte mich hier absolut zuhause fühlen. Und auch an gesunder Ernährung für meine Fitness spare ich nicht, da ich mich so besser fühle. Heute gebe ich zum Beispiel fast gleich viel Geld für Miete & Haushalt aber eben auch Zeit mit Freunden und Familie als auch für meine Ernährung aus, da mir diese Dinge am wichtigsten sind.
6. Erfahrung zu Frugalismus: Konzentration auf deine wesentlichen Geldfresser
Um wirklich langfristig und zufrieden Geld zu sparen solltest du dich nicht im Klein-Klein der monatlichen Ausgaben verlieren.
Klar kannst du dir doch mal den Kaffee an der Tanke gönnen – wenn es nicht wieder Routine und Alltag wird, macht das doch nichts. Es bleibt sogar was besonderes, das du dir mal gönnst. Hier liegt finde ich nicht der Hebel, um viel Geld zu sparen. Der liegt meiner Meinung nach vor allem bei folgenden 3 Ausgabenbereichen. Hier liegt dein größtes Einsparpotenzial auf lange Sicht:
Wohnen, Haushalt & Versicherungen: Welche Dinge brauchst du wirklich im Haushalt? Und muss alles in deiner Wohnung neu sein? Oder kannst du vielleicht bei Möbeln auch mal auf Gebrauchtes zurückgreifen, zum Beispiel ein Ikea-Regal und ein Schreibtisch von ebay-Kleinanzeigen? Und auch der Internet- und Stromvertrag ist schnell gewechselt, vielleicht zu einem nachhaltigen aber trotzdem günstigen Anbieter. Da kommen locker ein paar hundert Euro im Jahr zusammen mit sehr wenig Aufwand. Spare lieber so gleich richtig, anstatt dir immer selbst ein schlechtes Gewissen beim spontanen Kaffee-Kauf zu machen. Das gleiche gilt natürlich auch für teure Versicherungen, die du vielleicht gar nicht brauchst oder welche überdimensioniert sind.
Auto und Mobilität: Braucht es wirklich das teurere Auto mit sämtlicher Sonderausstattung? Reicht nicht eine Nummer kleiner? Brauchst du wirklich das E-Bike für 4000€ oder tut es auch ein normales Fahrrad oder günstiges eBike, womit du gleich noch fitter wirst? Vor allem wenn das Auto dann doch 90-95% der Zeit ungenutzt vor dem Haus oder dem Arbeitsplatz steht? Für mich persönlich wäre das wahnsinnig viel verschwendete Lebenszeit – für Dinge die nur rumstehen und wertloser werden. Vielleicht fehlt mir hier aber einfach auch nur die emotionale Beziehung zu diesen Dingen 🙂
Shopping, Abos und Konsum: Brauchst du wirklich nur die teuersten Markenklamotten? Und immer die neuesten Sneakers? Lohnt es sich nur für ein Marken-Logo 90% des Preises zu bezahlen? Sei ehrlich zu dir: Wen willst du denn damit beeindrucken? Macht es dich zufriedener, wenn du alle 6 Monate neue Klamotten kaufst, weil die alten nicht mehr „in“ sind? Auch hier ist mir meine erarbeitete Lebenszeit bzw. mein Geld zu schade. Mich interessiert das nicht, ob ich nun ein kleines Krokodil auf dem Shirt habe oder nicht. Und auch bei sämtlichen Abos kann man sich schon mal die Frage stellen: Brauchst du den Internetvertrag und Handyverträge für insgesamt 100€ im Monat? Oder 3 verschiedene Streaming-Services von Sky über Amazon Prime über Netflix und Disney+? Oder reichen dir nicht auch Verträge für insgesamt 40€ und ein Streamingservice?
In diesen 3 Bereichen holst du meiner Meinung nach am meisten Einsparpotenzial heraus. Du kannst dich ja einfach mal darauf einlassen, vielleicht auch eine Nummer kleiner zu konsumieren.
7. Erfahrung zu Frugalismus: Fokus auf deine Einnahmen anstatt Ausgaben
Naturgemäß kannst du deine Ausgaben nur auf ein bestimmtes Maß einschränken. Im Extremfall gehst du eben bis zur Armutsgrenze in Deutschland – was ich definitiv nicht empfehle. Aber die Message ist klar: Das Potenzial deiner Lebensstil-Einsparungen und damit deines Vermögensaufbaus ist hier limitiert! Frugalismus stößt hier also an eine Grenze.
Im Gegensatz dazu sind deine Einnahmen nahezu unbegrenzt. Schau dir Menschen wie Jeff Bezos oder Elon Musk an. Sie bieten den Menschen Mehrwert, Visionen und Träume und werden dafür unglaublich belohnt. Deshalb bin ich der Überzeugung, dass man Frugalismus kombinieren sollte mit einer Art „purposeful Work“ bzw. einem Streben nach ständiger Verbesserung, ständiger Bildung und Dienstleistung für die Gesellschaft. Daraus ergibt sich eine Einkommenssteigerung für dich selbst.
Bilde dich daher neben deinem frugalen Lebensstil weiter, streng dich im Job an und/oder gründe ein eigenes Business für weitere Einkommensströme. So kommst du noch schneller am Ziel „Finanzielle Freiheit“ an als „nur“ durch Ausgabenlimitierung und „sparen an allen Ecken“. Kombinierst du Frugalismus mit Nutzen für deine Mitmenschen und Einkommensaufbau wirst du deinen Vermögensaufbau unglaublich stark pushen!
Fazit
So das waren einige Standpunkte und Erfahrungen zu Frugalismus, die sich aus 3 Jahren als Frugalist gelernt habe. Wie seht ihr das? Seit Ihr anderer Meinung als ich oder habt ihr weitere Erfahrungen gesammelt? Welche Kritik seht ihr im Frugalismus? Gerne können wir in den Kommentaren gemeinsam diskutieren!
Bis dann und wie immer wünsche ich euch viel Erfolg bei eurer Geldanlage!
So lege ich an:
Du hast Fragen? Stelle Sie gerne hier, ich antworte dir innerhalb weniger Stunden 🙂